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Auftraggeber: ara region bern ag
Entwurf, Planung und Ausführung
2022-2025

Organische Spurenstoffe können schon in sehr geringen Konzentrationen nachteilig auf Wasserlebewesen einwirken und Trinkwasserressourcen beeinträchtigen. Die Gewässerschutzgesetzgebung fordert deshalb, dass künftig rund 100 Klärwerke, darunter auch die arabern, mit einer weitergehenden Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen erweitert werden müssen.

Die Lage zwischen Bremgartenwald und Aare verlangt nach einem Einfügen in das Gesamtensemble der ara bern. Die Neubauvolumen erfahren eine Abstufung entlang der abfallenden Topographie in Richtung Aare. So bleibt die Fernwirkung unter Berücksichtigung der Lage vis-à-vis des Wohnquartiers am Bremgartenhang vergleichbar mit der heutigen Sandfilteranlage und dem stillgelegten Hebewerk.
Die Anlage erinnert an städtische Strukturen: Zwischen mitunter markanten Gebäuden wie hohen Silotürmen spannen sich Strassen und Gassen, Nischen und Plätze auf. So entstehen Blickbeziehungen und räumliche Hierarchien. Die neue Anlage setzt sich aus drei Teilen zusammen. Zentrales Element ist die Beckenhalle des Verfahrens, in der das Abwasser von Mikroverunreinigungen und Spurenstoffen, sowie Feststoffen gereinigt wird. An sie schliessen die niedrigeren Annexbauten mit den Aktivkohle-Silos sowie weiteren technischen Anlagen an.
Der schlichte Sichtbetonbau wird entlang des Aarewegs durch unregelmässig rhythmisierte Holzlamellen umhüllt, die das Gebäude nicht nur volumetrisch differenzieren, sondern zusätzlich die Funktion einer Filterschicht übernehmen, um grosse Verfahrensleitungen des Klärwerks zu verdecken. Ausserdem fasst die vorgehängte Fassadenkonstruktion den Annexbau der Silos und den Kopfbau zu einem Volumen zusammen, das sich an die Beckenhalle anfügt.